Sicherheit für Terrassentüren: Nachrüsten, Tipps & Lösungen

Neuigkeit ·
18/7/2025
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Terrassentüren sind ein beliebter Einstieg für Einbrecher – oft in wenigen Sekunden aufgehebelt. Mit einfachen Mitteln können Sie das jedoch verhindern. In diesem Artikel zeigen wir, wo die Schwachstellen liegen, welche Nachrüstungen sinnvoll sind und warum zertifizierte Lösungen den Unterschied machen.

Warum Sicherheit für Terrassentüren so wichtig ist

Terrassentüren liegen oft an der Rückseite des Hauses. Genau dort, wo Einbrecher ungestört arbeiten können. Büsche, Zäune oder Sichtschutz bieten zusätzlich Deckung. Das größte Risiko: Die meisten Türen lassen sich mit einem einfachen Schraubendreher aufhebeln. Und das oft in wenigen Sekunden. Laut Polizei ist das bei 70 bis 80 Prozent der Einbrüche der Fall. Umso wichtiger ist es, diese Schwachstelle gezielt zu sichern.

Typische Schwachstellen von Terrassentüren

Terrassentüren bieten mehrere Schwachstellen, die gezielt gesichert werden sollten:

Griffseite

Hier setzen Einbrecher meist den ersten Hebelversuch an. Ohne Pilzkopfzapfen oder Zusatzsicherung lässt sich der Flügel oft leicht aufdrücken.

Scharnierseite

Auch auf der gegenüberliegenden Seite fehlt es vielen Türen an Schutz. Ohne spezielle Sicherungen können Täter den Flügel aushebeln.

Verglasung

Einfaches Glas ist leicht zerstörbar. Durch ein kleines Loch bedienen die Einbrecher den Griff, ohne selbst durch das Glas steigen zu müssen.

Fehlende abschließbare Griffe

Ohne abschließbare Griffe kann der Flügel nach dem Glasdurchbruch schnell geöffnet werden.

Schwachstellen bei Schiebeelementen

Schiebetüren sind oft unzureichend verriegelt. Die Verriegelung, Schiene und die Laufrollen sind häufig leicht zu manipulieren.

Mechanische Sicherungen – das A und O beim Einbruchschutz

Mechanische Sicherungen schaffen den entscheidenden Widerstand, wenn es darauf ankommt. Diese Nachrüstungen schützen zuverlässig vor dem schnellen Aufhebeln:

  • Pilzkopfzapfen-Beschläge (DIN 18104-2)
    Verzahnen sich beim Schließen mit dem Rahmen und verhindern so das Aushebeln des Türflügels. Eine unauffällige und besonders effektive Lösung.
  • Aufschraubsicherungen (DIN 18104-1)
    Einfache Nachrüstung für Rahmen und Flügel. Sie blockieren Hebelversuche direkt an den neuralgischen Punkten.
  • Abschließbare Tür- und Fenstergriffe
    Erhöhen den Schutz gegen Glasdurchbruch und unbefugtes Öffnen. Der Griff bleibt ohne passenden Schlüssel blockiert.
  • Stangenschlösser und Zusatzschlösser
    Sichern große Flächen und hohe Türen über die gesamte Griffseite. Eine starke Ergänzung zu Standardbeschlägen.
  • Rollläden mit Hochschiebesicherung (RC2)
    Schutz für die Nacht oder längere Abwesenheit. Sie verhindern, dass Rollläden von außen angehoben werden.

Schwachstelle Glas: So schützen Sie Ihre Terrassentür vor Durchbruch

Auch wenn Glasbruch seltener als Aufhebeln vorkommt, bleibt es ein Risiko – vor allem, wenn der Griff erreichbar ist. Diese Lösungen erhöhen den Schutz deutlich:

Verbundsicherheitsglas (VSG, DIN EN 356) 

Diese Glas bietet Lösungen für unterschiedliche Schutzbedürfnisse – von durchwurfhemmend bis durchschusssicher. Es besteht aus mehreren Scheiben, die durch reißfeste Folienzwischenlagen verbunden sind. Selbst wenn das Glas splittert, bleibt es stabil und verhindert den Durchgriff.

Sicherheitsfolien zum Nachrüsten

Eine unauffällige Option, um bestehendes Glas widerstandsfähiger zu machen. Eine Sicherheitsfolie hält die Scheibe bei Bruch zusammen und erschwert den Zugang.

Tipp: Besonders wirksam ist die Kombination von einbruchhemmendem Glas mit mechanischen Sicherungen.

Sicherheit für Schiebetüren und große Elemente

Schiebetüren und große Terrassenelemente sind bei Einbrechern beliebt, weil sie oft schlechter gesichert sind. Diese Maßnahmen erhöhen den Schutz:

  • Verstärkte Schienen und Laufrollen
    Robuste Verriegelungen und einstellbare Rollen verhindern das Ausheben des Flügels und machen Manipulation deutlich schwieriger.
  • Schiebesicherungen und zusätzliche Riegel
    Mechanische Riegel oder Stangenschlösser sichern die Schiebeelemente in geschlossenem Zustand und blockieren den Zugang.
  • Kombination mit Sicherheitsglas oder Folien
    Auch bei Schiebetüren sollten Glasflächen gegen Durchbruch gesichert werden – ideal in Kombination mit mechanischen Sicherungen.

Was die Widerstandsklassen RC1, RC2 und RC3 bedeuten

Widerstandsklassen (RC = Resistance Class) geben an, wie lange und gegen welche Werkzeuge eine Terrassentür dem Einbruch standhält:

RC1 N

Grundschutz gegen Gewalt ohne Werkzeuge (z. B. Gegentreten). Schutz vor Hebelwerkzeugen fehlt.

RC2 / RC2 N

Empfohlen von Polizei und Fachleuten: Schutz gegen Schraubendreher, Zange und Keil. RC2 erfordert zusätzlich einbruchhemmendes Glas.

RC3

Erhöhter Schutz gegen Hebel- und Schlagwerkzeuge wie Brecheisen. Widersteht Angriffen länger (ca. 5 Minuten).

Tipp: Für Nachrüstungen empfehlen wir mindestens RC2. Nur so ist ein wirksamer Schutz gegen typische Einbruchmethoden gegeben.

Fördermöglichkeiten: Zuschüsse für Einbruchschutz

Wenn Sie Ihre Terrassentür sicherer machen möchten, können Sie dafür finanzielle Unterstützung der KfW beantragen. Im Programm „Altersgerecht Umbauen“ werden Maßnahmen zum Einbruchschutz gefördert – auch die Nachrüstung von Terrassentüren mit geprüften Sicherheitslösungen.

Tipp: Beantragen Sie den Zuschuss unbedingt vor Beginn der Arbeiten. Die Förderung ist nur möglich, wenn ein Fachbetrieb die Maßnahmen umsetzt.

Selbst nachrüsten oder den Fachbetrieb beauftragen?

Einige Sicherungen lassen sich selbst montieren, etwa abschließbare Griffe oder einfache Zusatzsicherungen. Doch gerade bei Terrassentüren lohnt es sich, auf einen Fachbetrieb zu setzen. Nur so ist gewährleistet, dass Nachrüstungen den Anforderungen an Widerstandsklassen wie RC2 wirklich entsprechen. Außerdem erkennen Profis Schwachstellen, die auf den ersten Blick übersehen werden und finden die Lösung, die genau zu Ihrer Tür passt.

Wir bieten Ihnen nicht nur die fachgerechte Montage von zertifizierten Sicherheitsbeschlägen, sondern auch eine umfassende, neutrale Beratung. Als Partner der Initiative (K)EINBRUCH arbeiten wir mit geprüften Nachrüstsystemen, die Ihr Zuhause wirksam schützen.

Lassen Sie Ihre Terrassentür jetzt sicher nachrüsten

Als Partner der Initiative (K)EINBRUCH beraten wir Sie persönlich und montieren zertifizierte Sicherheitslösungen für Terrassentüren, Schiebetüren und Fenster.

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FAQ

Was kostet es, eine Terrassentür sicher nachzurüsten?

Je nach Maßnahme (z. B. Pilzkopfzapfen, Stangenschloss) liegen die Kosten meist zwischen 350 und 1.000 €. Bei Schiebetüren oder größeren Elementen können es mehr sein.

Kann ich Terrassentüren selbst sichern?

Einfache Maßnahmen wie abschließbare Griffe oder Aufschraubsicherungen sind möglich. Für geprüften Einbruchschutz (RC2) ist der Fachbetrieb nötig.

Reicht ein abschließbarer Griff als Schutz?

Nein. Ein abschließbarer Griff ist ein guter Zusatzschutz, verhindert aber kein Aufhebeln. Er sollte immer mit mechanischen Sicherungen kombiniert werden.

Welche Förderungen gibt es für den Einbruchschutz?

Die KfW bezuschusst Nachrüstungen im Programm „Altersgerecht Umbauen“.

Ist eine Schiebetür genauso sicher wie eine Dreh-Kipp-Tür?

In der Regel nicht. Schiebetüren sind konstruktionsbedingt leichter anzugreifen. Mit der richtigen Nachrüstung (z. B. Schiebesicherungen) lässt sich der Schutz deutlich verbessern.

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