Terrassentüren sind ein beliebter Einstieg für Einbrecher – oft in wenigen Sekunden aufgehebelt. Mit einfachen Mitteln können Sie das jedoch verhindern. In diesem Artikel zeigen wir, wo die Schwachstellen liegen, welche Nachrüstungen sinnvoll sind und warum zertifizierte Lösungen den Unterschied machen.
Terrassentüren liegen oft an der Rückseite des Hauses. Genau dort, wo Einbrecher ungestört arbeiten können. Büsche, Zäune oder Sichtschutz bieten zusätzlich Deckung. Das größte Risiko: Die meisten Türen lassen sich mit einem einfachen Schraubendreher aufhebeln. Und das oft in wenigen Sekunden. Laut Polizei ist das bei 70 bis 80 Prozent der Einbrüche der Fall. Umso wichtiger ist es, diese Schwachstelle gezielt zu sichern.
Terrassentüren bieten mehrere Schwachstellen, die gezielt gesichert werden sollten:
Hier setzen Einbrecher meist den ersten Hebelversuch an. Ohne Pilzkopfzapfen oder Zusatzsicherung lässt sich der Flügel oft leicht aufdrücken.
Auch auf der gegenüberliegenden Seite fehlt es vielen Türen an Schutz. Ohne spezielle Sicherungen können Täter den Flügel aushebeln.
Einfaches Glas ist leicht zerstörbar. Durch ein kleines Loch bedienen die Einbrecher den Griff, ohne selbst durch das Glas steigen zu müssen.
Ohne abschließbare Griffe kann der Flügel nach dem Glasdurchbruch schnell geöffnet werden.
Schiebetüren sind oft unzureichend verriegelt. Die Verriegelung, Schiene und die Laufrollen sind häufig leicht zu manipulieren.
Mechanische Sicherungen schaffen den entscheidenden Widerstand, wenn es darauf ankommt. Diese Nachrüstungen schützen zuverlässig vor dem schnellen Aufhebeln:
Auch wenn Glasbruch seltener als Aufhebeln vorkommt, bleibt es ein Risiko – vor allem, wenn der Griff erreichbar ist. Diese Lösungen erhöhen den Schutz deutlich:
Diese Glas bietet Lösungen für unterschiedliche Schutzbedürfnisse – von durchwurfhemmend bis durchschusssicher. Es besteht aus mehreren Scheiben, die durch reißfeste Folienzwischenlagen verbunden sind. Selbst wenn das Glas splittert, bleibt es stabil und verhindert den Durchgriff.
Eine unauffällige Option, um bestehendes Glas widerstandsfähiger zu machen. Eine Sicherheitsfolie hält die Scheibe bei Bruch zusammen und erschwert den Zugang.
Tipp: Besonders wirksam ist die Kombination von einbruchhemmendem Glas mit mechanischen Sicherungen.
Schiebetüren und große Terrassenelemente sind bei Einbrechern beliebt, weil sie oft schlechter gesichert sind. Diese Maßnahmen erhöhen den Schutz:
Widerstandsklassen (RC = Resistance Class) geben an, wie lange und gegen welche Werkzeuge eine Terrassentür dem Einbruch standhält:
Grundschutz gegen Gewalt ohne Werkzeuge (z. B. Gegentreten). Schutz vor Hebelwerkzeugen fehlt.
Empfohlen von Polizei und Fachleuten: Schutz gegen Schraubendreher, Zange und Keil. RC2 erfordert zusätzlich einbruchhemmendes Glas.
Erhöhter Schutz gegen Hebel- und Schlagwerkzeuge wie Brecheisen. Widersteht Angriffen länger (ca. 5 Minuten).
Tipp: Für Nachrüstungen empfehlen wir mindestens RC2. Nur so ist ein wirksamer Schutz gegen typische Einbruchmethoden gegeben.
Wenn Sie Ihre Terrassentür sicherer machen möchten, können Sie dafür finanzielle Unterstützung der KfW beantragen. Im Programm „Altersgerecht Umbauen“ werden Maßnahmen zum Einbruchschutz gefördert – auch die Nachrüstung von Terrassentüren mit geprüften Sicherheitslösungen.
Tipp: Beantragen Sie den Zuschuss unbedingt vor Beginn der Arbeiten. Die Förderung ist nur möglich, wenn ein Fachbetrieb die Maßnahmen umsetzt.
Einige Sicherungen lassen sich selbst montieren, etwa abschließbare Griffe oder einfache Zusatzsicherungen. Doch gerade bei Terrassentüren lohnt es sich, auf einen Fachbetrieb zu setzen. Nur so ist gewährleistet, dass Nachrüstungen den Anforderungen an Widerstandsklassen wie RC2 wirklich entsprechen. Außerdem erkennen Profis Schwachstellen, die auf den ersten Blick übersehen werden und finden die Lösung, die genau zu Ihrer Tür passt.
Wir bieten Ihnen nicht nur die fachgerechte Montage von zertifizierten Sicherheitsbeschlägen, sondern auch eine umfassende, neutrale Beratung. Als Partner der Initiative (K)EINBRUCH arbeiten wir mit geprüften Nachrüstsystemen, die Ihr Zuhause wirksam schützen.
Je nach Maßnahme (z. B. Pilzkopfzapfen, Stangenschloss) liegen die Kosten meist zwischen 350 und 1.000 €. Bei Schiebetüren oder größeren Elementen können es mehr sein.
Einfache Maßnahmen wie abschließbare Griffe oder Aufschraubsicherungen sind möglich. Für geprüften Einbruchschutz (RC2) ist der Fachbetrieb nötig.
Nein. Ein abschließbarer Griff ist ein guter Zusatzschutz, verhindert aber kein Aufhebeln. Er sollte immer mit mechanischen Sicherungen kombiniert werden.
Die KfW bezuschusst Nachrüstungen im Programm „Altersgerecht Umbauen“.
In der Regel nicht. Schiebetüren sind konstruktionsbedingt leichter anzugreifen. Mit der richtigen Nachrüstung (z. B. Schiebesicherungen) lässt sich der Schutz deutlich verbessern.